FRIEDEN LÄSST SICH EINPACKEN
Alina aus Rumänien erlebt durch „Weihnachten im Schuhkarton“ ein wahres Wunder

20. SEPTEMBER 2022  |  RUMÄNIEN

Dicke Tränen laufen über das Gesicht von Alinas Vater und tropfen auf sein Hemd, während er voller Reue über die dunklen Zeiten seines Lebens spricht. Der 31-jährige Vasile berichtet von seinem aggressiven Verhalten gegenüber seiner Frau und den Kindern. Von den Schlägen und Beschimpfungen und seiner unbändigen Zerstörungswut. Und wie sehr er sich schämt, was er seiner Familie angetan hat.

Auch Alinas Mutter Alexandra erzählt von den schweren Zeiten, die die Familie durchmachen musste. Von den Schlägen ihres Mannes, die teilweise sichtbare Narben bei ihr hinterlassen haben, seiner Alkoholsucht, ihren Affären und wie sie mehrfach versucht hatte, ihn zu verlassen. Nur die Angst, die Kinder zu verlieren, hatte sie immer wieder zurückgebracht.

Die beiden lassen nichts von ihrer schweren Vergangenheit aus. Denn wir sollen sehen, welche unglaubliche Veränderung sie erlebt haben. Und dass die Familie, die wir jetzt vor uns sehen, das Resultat der lebensverändernden Kraft Gottes ist, die durch „Weihnachten im Schuhkarton“ in ihr Leben gekommen ist. 

Frieden lässt sich einpacken
Erinnerungen an eine schwere Vergangenheit.

Ein Mädchen fühlt sich geliebt

Die ganze Geschichte findet ihren Anfang mit dem Schuhkarton, den Alina vor einigen Jahren bekommt. Für das junge Mädchen, das unter der Gewalttätigkeit und Vernachlässigung der Eltern leidet, ist der schwere Karton voller liebevoll ausgewählter Geschenke wie ein Lichtblick. 

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Wie war es möglich, dass ihr Vater in seinen schlimmsten Momenten ihre Wohnung kurz und klein schlug und hier hatte ihr jemand, den sie überhaupt nicht kannte, wunderschöne Geschenke zusammengestellt?

Der Schuhkarton und die Christen, die ihn ihr gegeben hatten, entzünden bei Alina die Sehnsucht nach einem Leben, wo sich jemand voller Liebe und Fürsorge um sie kümmert. Und als man sie fragt, ob sie zum Kurs „Die größte Reise“ kommen möchte, um mehr über einen Gott zu lernen, der ihr noch viel mehr schenken möchte, sagt sie sofort zu. Bald schon kommt sie nicht nur zum zwölfwöchigen Kurs, sondern zu jedem Treffen, zu dem die „Weihnachten im Schuhkarton“-Ehrenamtlichen einladen. Sie liebt die liebevolle Art, mit der die Christen sie aufnehmen und das gemeinsame Singen und Lobpreisliedern.

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Gebete für weniger Gewalt

Je mehr sie in der Bibel liest, desto mehr wird ihr klar, dass Gott ein Gott des Friedens ist. Und dass eines seiner Herzensanliegen heile Familien und Beziehungen sind. Und so beginnt Alina für ihre Eltern zu beten. 

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Bald gesellt sich auch ihr Bruder Alexandru zu den Treffen in der Kirche und zu den Gebeten für ihre Eltern dazu. Und nicht nur die zwei Kinder beten inständig, dass die Gewalt aus ihrem Haus verschwindet – auch das Netzwerk der „Weihnachten im Schuhkarton“-Ehrenamtlichen beginnt für die Familie zu beten.

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Den Eltern fällt auf, dass sich das Verhalten der Kinder langsam verändert. Alina hilft im Haushalt und Alexandru, der begonnen hatte, dem schlimmen Vorbild seines Vaters zu folgen, hört auf zu stehlen und trinken. Und der Friede, nach dem sich jeder sehnt, findet Stück für Stück seinen Weg in die Familie. 

Frieden lässt sich einpacken
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Bald darauf weiß Vasile, dass er das neue Leben, das Jesus verspricht, haben möchte. In einem Gebet erzählt er Gott von all den furchtbaren Dingen, die er seiner Familie angetan hat. Er bittet Gott um Vergebung und verspricht, sein Leben jetzt anders zu leben. Der Friede, der ihn überkommt, ist mit nichts zu vergleichen, was er jemals erlebt hat. Er fühlt sich frei, geliebt und voller Freude für die Zukunft. Gemeinsam mit seinen Kindern beginnt er für seine Frau zu beten und ein halbes Jahr später wird auch sie Christ.

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Veränderungen, die selbst die Nachbarn sehen

Die Veränderungen der rumänischen Familie sind unübersehbar. Selbst die Nachbarn können es kaum glauben. Aus dem kleinen Häuschen, aus dem früher Schreie und Schläge zu hören waren, kommt jetzt gemeinsames Singen zur Ehre Gottes oder Hämmern, weil Vasile schon wieder renoviert. „Früher hab ich viel zerstört, aber Gott lehrt mich, wie man wieder aufbaut“, sagt er und zeigt uns stolz ein Deckenlicht in Herzform, das er selbst gebaut hat. „Mein Herz war leer, aber Jesus hat mein Herz erleuchtet“, sagt er mit einem Lachen. 

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Später führt er uns nach draußen, wo er neben dem neuen, weiß gestrichenen Zaun Blumen pflanzen will. „Blumen bringen Frieden und Freude und sie verändern die Atmosphäre“, sagt er und lacht. Sein Lachen ist so echt und seine Gastfreundschaft so herzlich, dass wir kaum glauben können, welche Gradwende diese Familie erlebt hat. „Vermutlich wären wir nicht mehr am Leben, wenn wir keine Christen geworden wären“, sagt Alexandra und blickt dann dankbar auf all die guten Dinge, die sie haben. Das frisch gestrichene Häuschen ist zwar einfach eingerichtet, aber es ist voller Liebe von Vasile renoviert worden. „Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir noch ein weiteres Zimmer haben, damit wir nicht mehr in der Küche schlafen müssen“, sagt sie. Aber dieser Wunsch kann noch warten. Momentan freut sie sich einfach daran, dass Frieden herrscht und ihre Kinder sicher aufwachsen können.

Als wir uns abends verabschieden, sind wir immer noch sprachlos. „Weihnachten im Schuhkarton“ hat nicht nur Alina gezeigt, wie sehr sie geliebt ist, sondern eine ganze Familie grundlegend verändert. Und ist wieder einmal Beweis dafür, welche lebensändernde Kraft das Projekt hat, das die Großzügigkeit der Päckchenpacker und Spender genauso braucht wie die Hingabe der Ehrenamtlichen – bei uns und in den Empfängerländern – damit Familien wie diese wieder heil werden.

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