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HOFFNUNG SÄEN, ZUVERSICHT ERNTEN
Das Ernährungsprogramm schenkt Familien im Kongo Hoffnung

23. SEPTEMBER  |  KONGO

Raoul* ließ seinen Blick schweifen. Und ein kleines Lächeln begann sich auf dem Gesicht des Bauern auszubreiten. Er blickte auf das Meer an Salatköpfen, die grün und reif zur Ernte zu seinen Füßen lagen. Alles würde jetzt besser werden, dachte er. Jetzt wird alles gut. 

Wenn Sorge wächst

Solange Raoul denken konnte, war sein Leben von Sorgen bestimmt. Würde das Einkommen reichen, damit er seine Familie ernähren konnte? Und könnte er zusätzliches Essen zu der entfernten Verwandtschaft schicken, die auf ihn angewiesen war? Und vielleicht hatten sie diesen Monat ein wenig Geld übrig, damit sie die nötige neue Kleidung kaufen konnten?

Zusammen mit seiner Familie lebte Raoul im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo. Das Leben für die Bewohner war im Allgemeinen nicht leicht. Doch für Raoul kam hinzu, dass eine körperliche Behinderung es schwer für ihn machte, seiner kulturbedingten Rolle als Hauptverdiener und Familienoberhaupt nachzukommen. Seine Frau und Kinder halfen bei der Arbeit so gut sie konnten, doch andauernde Krankheiten machten es nicht nur unmöglich kontinuierlich zu helfen, sondern die regelmäßigen Arztbesuche rissen gleichzeitig ein Loch in das schon magere Haushaltsbudget.

Was Raoul – und die meisten der Bauern in seiner Umgebung – nicht wussten, war, dass es die einseitige Ernährung war, die seine Kinder energielos und krank machte. Die Grundnahrungsmittel der Menschen vor Ort bestand aus Reis, Maniok und Bananen. Dass eine ausgewogene Ernährung mit frischem Gemüse, Fisch oder sogar Fleisch für den menschlichen Körper notwendig ist, war niemandem bewusst. Der anhaltende Bürgerkrieg der vergangenen Jahre hatte die Bewohner vergessen lassen, was ein gesunder Körper brauchte.

Ernaehrung Kongo
Raoul hat jetzt endlich die Möglichkeit, für seine Familie umfassend zu sorgen.

Werkzeuge für eine gesunde Ernährung

Mit dem Ernährungsprogramm von Samaritan’s Purse helfen wir Menschen wie Raoul, dieses verlorengegangene Wissen wiederzuentdecken. Der Familienvater lernte Grundlagen über Ernährungsvielfalt und dass „Gemüse für die Ernährung unentbehrlich ist, eine kurze Erntezeit hat und eine Einkommensquelle für die Familie sein kann“.

Anschließend erhielt er landwirtschaftliche Werkzeuge sowie Samen für den Anbau u. a. von Salat, Auberginen und Mohrrüben. Dinge, die sich der Bauer selbst nie hätte leisten können. Hinzu kamen Workshops, in denen er lernte, Krankheiten und Insektenbefall bei Nutzpflanzen zu erkennen und zu behandeln. Inzwischen weiß er, wie er Setzlinge produzieren und alle möglichen Gemüsesorten selber anbauen kann.

„Vor diesem Projekt konnte ich, behindert wie ich bin, nicht glauben, dass ich eines Tages so selbstbewusst sein könnte wie jetzt!“,

berichtet Raoul voller Stolz. Beigetragen zu dieser Veränderung hat die einfühlsame Art der Ernährungsmitarbeiter, die in jedem Menschen einen von Gott geliebten Menschen sehen – ohne Ausnahme. Diese ungewöhnliche Behandlung hat Raoul verstehen lassen, dass Gott ihn uneingeschränkt liebt und ihm Frieden schenken möchte. Dieser Frieden ist in kriegszerissenen Ländern, wie der Demokratischen Republik Kongo, etwas, das Menschen mehr denn je brauchen. 

Ernaehrung Kongo

„Früher fühlte ich mich in meinen Sorgen alleingelassen. Jetzt weiß ich, dass Jesus mir alle Sorgen abnehmen möchte. Die Bibel sagt es gut in Matthäus 11,28‒30: ‚Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben. Vertraut euch meiner Leitung an und lernt von mir, denn ich gehe behutsam mit euch um und sehe auf niemanden herab. Wenn ihr das tut, dann findet ihr Ruhe für euer Leben. Das Joch, das ich euch auflege, ist leicht, und was ich von euch verlange, ist nicht schwer zu erfüllen.‘“ Raoul hat durch das Programm nicht nur Zuversicht für die Zukunft erhalten, sondern auch Frieden mit Gott.

Wenn die Ernte seines kleinen Feldes abgeschlossen ist, will Raoul in eine Ziegenzucht investieren. Er weiß jetzt, dass er – trotz Behinderung – für seine Familie sorgen kann. Und er weiß, dass er die Lasten nicht mehr alleine tragen muss. Ja, jetzt würde alles gut werden.

Corona-Krise im Kongo

Geschichten wie diese zeigen, wie wichtig die Arbeit des Ernährungsprogrammes ist. Als Corona in den Kongo kam, unterbrach das Team von Samaritan’s Purse vorübergehend das Projekt, nur um kurze Zeit später in angepasster Form besser helfen zu können. Das Team nutzt seine guten Kontakte und verteilt Materialien zur Aufklärung über Hygiene und stellt Handwaschstationen zur Verfügung. 

Ernaehrung Kongo
Ernaehrung Kongo
Die Teams von Samaritan's Purse helfen den Bauern im Kongo, Hygienemaßnahmen zu verstehen und diese dann mit ihrem Dorf zu teilen.

Trotz der herausfordernden Situation konnten in der ersten Jahreshälfte schon 1.822 Menschen im Bereich Landwirtschaft geschult werden. Davon haben 1.482 Personen außerdem an einer Schulung zum Thema Ernährung teilgenommen. 2.556 Menschen haben Saatgut für den Gemüseanbau sowie Werkzeuge für den Ackerbau erhalten, mit deren Hilfe insgesamt 2,7 Hektar Land mit Gemüse angebaut werden konnte. 

Durch eure Unterstützung können wir diese wertvolle Hilfe weiterführen und Familien im Kongo helfen, nährstoffreiche Nahrung selber anzubauen und gesund und sorgenfrei zu leben.

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